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[Ihr Ratgeber "Genuss ohne Reue" - Stomagerechte Ernährung]


Guten Appetit! Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Baustein unseres Lebens. Dabei darf der Genuss jedoch nicht zu kurz kommen, da gutes Essen maßgeblich unsere Lebensqualität steigert. 

Das gilt auch für Menschen mit einer Stomaanlage. Eine stomagerechte Ernährung trägt für Stomaträgerinnen und Stomaträgern entscheidend für das Wohlbefinden im Alltag bei.

Abhängig von der Stomaanlage (Colostomie, Ileostomie oder Urostomie) finden Sie hier Tipps für Ihren ganz individuellen Speiseplan mit Genuss!

Genuss ohne Reue!

Nach einer Operation, die eine Stomaanlage zur Folge hat, muss der Genuss nicht leiden. Sie merken bereits in den ersten Tagen nach der Operation, was Ihnen und Ihrem Körper gut tut. Beobachten Sie also genau, wie Ihr Körper auf verschiedene Lebens- und Genussmittel reagiert.

Stomagerechte Ernährung mit Balance.

Je nach Stomaanlage benötigt der Körper etwas Zeit, um wieder in Balance zu kommen. Vor allem nach einer Darmoperation, die eine Colostomie oder Ileostomie zur Folge hat, muss sich der Verdauungstrakt umstellen. Ihre Ernährung sollte daher besonders schonend und leicht verdaulich sein. Denken Sie immer daran: Ihr Körper muss ausreichend mit Nährstoffen, Flüssigkeit und Energie versorgt sein. 

Genuss - jedoch nicht um jeden Preis: Finden Sie Stück für Stück heraus, was Sie gut vertragen oder welche Lebensmittel Ihnen Probleme bereiten.

Sprechen Sie uns an!

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel Fachwissen im Bereich der stomagerechten Ernährung. Gerne unterstützen wir, um gezielt herauszufinden, welche Lebens- und Genussmittel zu Ihnen "passen" und welche nicht. Sprechen Sie uns also jederzeit an. Wir haben die richtige Strategie für viele Genussmomente - gerade mit einem Stoma.

Was tut gut. Und was nicht. 

Wir geben Antworten auf Ihre Fragen und haben wertvolle Tipps und Tricks für Sie parat.


Was bedeutet eine stomagerechte Ernährung?

Nach einer Stomaoperation braucht Ihr Körper etwas Zeit, um sich umzustellen. Das gilt vor allem bei einer Darmoperation, die ein Colostoma oder ein Ileostoma zur Folge hat. Die Ernährung sollte daher besonders schonend und leicht verdaulich sein. Ihr Körper muss jedoch zu jeder Zeit ausreichend mit Nährstoffen, Flüssigkeit und Energie versorgt werden. Gleichzeitig wollen Sie Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen vermeiden. Tasten Sie sich also mit kleinen Mengen heran und finden Sie heraus, welche Lebens- und Genussmittel Sie gut vertragen und welche nicht.


Gibt es Grundregeln für die Ernährung bei einer Stomaanlage?

Die Verträglichkeit von Lebens- und Genussmitteln können sehr unterschiedlich sein. Stellen Sie sich also vorab die Frage "Gab es bereits vor der Stomaanlage Lebens- und Genussmittel oder Zubereitungsarten, die ich eher schlecht vertragen habe oder die mir schwer im Magen lagen?". Diese sollten grundsätzlich weiterhin von Ihrem Speiseplan verbannen. 

Grundsätzlich gilt: 

  •  Mehrere kleine Mahlzeiten als große Portionen: 4-6 kleine Portionen über den Tag verteilt entlasten den Verdauungstrakt. Gründlich kauen: Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Je besser das Essen zerkaut wird, desto leichter wird es im Anschluss verdaut. 
  • Langsam essen: Keine Hektik beim Essen. Nehmen Sie sich Zeit mit Genuss zu Essen und schieben Sie nicht einfach was in Ihren Mund. Beim schnellen Essen besteht immer die Gefahr, dass Sie zu viel Luft schlucken, was Blähungen verursachen könnte. 
  • Trinken, trinken, trinken: Auch wenn es oftmals schwerfällt - Sie sollten mindestens 1,5-2 Liter Wasser, Tee oder stark verdünnte Säfte über den Tag verteilt zu sich nehmen. Tipp: Eine Trink-Routine und -Kontrolle: Trinken Sie bereits nach dem Aufstehen ein großes Glas Flüssigkeit oder nehmen Sie eine 2 Liter Flasche und füllen diese. Die Flasche sollte am frühen Abend geleert sein. Bei starkem Schwitzen und körperlichen Aktivitäten benötigt Ihr Körper zusätzliche Flüssigkeit. Vergessen Sie das bitte nicht. 
  • Wer nicht wagt der nicht gewinnt: Lebens- und Genussmittel, die Sie seit Ihrer neuen Lebenssituation mit dem Stoma noch nicht probiert haben, immer erst in kleinen Mengen zu sich nehmen. So finden Sie schnell heraus, was Sie vertragen und was nicht. 

Vergessen was gut tut oder ein "No-Go" ist? Schreiben Sie es sich auf. Manchmal hilft auch ein Ernährungstagebuch in der ersten Zeit.


Was sind gut verträgliche Lebens- und Genussmittel bei einer Colostomie oder Ileostomie?

Denken Sie in erster Linie an eine ausgewogene Ernährung, die Ihren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Energie für den Tag versorgt. Die Mehrheit der Betroffenen mit einem Stoma vertragen folgende Lebensmittel besonders gut, da diese leicht verdaulich sind und Ihren Darm nicht belasten:

  • Kohlenhydrate: Weißbrot, Toast, Kartoffeln, Reis, Nudeln 
  • Eiweiß: Mageres weißes Fleisch wie Hühnchen oder Pute, Milchprodukte, Tofu, Vorsicht bei Fisch & Eier - diese sind zwar gut verträglich aber geruchsbildend   
  • Gemüse: Besser gekocht als Rohkost wie zum Beispiel Karotten, Kürbis, Zucchini, Fenchel 
  • Obst: Reife Bananen, geschälte Äpfel und Birnen, wasserhaltige Obstsorten wie Melone 
  • Fette: Pflanzliche Öle wie Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl

Welche Lebens- und Genussmittel sollten Sie bei einer Colostomie oder Ileostomie zurückhaltend zu sich nehmen oder gar darauf verzichten?

Nicht alle Lebens- und Genussmittel sind die ideale Besetzung auf Ihrem Speiseplan. Einige können nach einer Stomaoperation Blähungen, unangenehme Gerüche oder eine veränderte Stuhlkonsistent wie Durchfall oder Verstopfung verursachen. 

Wir haben Ihnen eine Auswahl an Lebensmittel zusammengestellt, die folgende Wirkungen erzeugen können:

Abführend: 

  • Alkohol 
  • Kaffee 
  • Cola-Getränke 
  • Sehr fette Speisen und Soßen 
  • Gebratenes 
  • Scharfe Gewürze 
  • Zucker 
  • Fruchtsaftgetränke 
  • Frisches 
  • Obst 
  • Sauerkrautsaft 

Stark stopfend: 

  • Bananen (auch püriert) 
  • Geriebener Apfel 
  • Getrocknete Früchte 
  • Kakaohaltige Produkte 
  • Schokolade 
  • Schwarzer Tee 
  • Gekochte Möhren 
  • Kartoffeln 
  • Weißer Reis 
  • Quark 
  • Weißbrot 
  • Salzstangen 

Blähend: 

  • Kohlarten 
  • Hülsenfrüchte 
  • Lauch, Zwiebeln 
  • Frisches Brot 
  • kohlensäurehaltige Getränke (z. B. Cola, Bier und kohlensäurehaltiges Mineralwasser)

Ballaststoffreiche Ernährung. Ja oder nein?

Jein wäre hier die richtige Antwort. Ballaststoffe sind wichtig aber bitte in Maßen. Das gilt vor allem bei einer Ileostomie (Dünndarmstoma). Verzichten Sie hier lieber auf Rohkost, Körner (auch im Vollkornbrot) und Hülsenfrüchte. 

Bei einer Colostomie (Dickdarmstoma) ist eine ballaststoffreiche Ernährung in Maßen meist gut verträglich. 

Doch welche Lebensmittel haben viele Ballaststoffe? Hier eine kurze Übersicht: 

  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen
  • Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken 
  • Gemüse wie Brokkoli, Artischocken, Karotten, Schwarzwurzeln
  • Obst hier besonders Beeren, Äpfel und Birnen
  • Nüsse und Samen wie Chiasamen, Leinsamen, Mandeln und Walnüsse

Muss ich auf meine Trinkmenge und meinen Mineralstoffhaushalt achten?

Unser Körper verliert über den Urin, Atem, Schweiß aber auch Stuhl täglich Flüssigkeit. Daher ist eine ausreichende Trinkmenge sehr wichtig. 

Speziell Betroffene mit einem Ileostoma verlieren über dünnflüssigen Stuhl mehr Flüssigkeit oder Salze als vor der Stomaanlage. 

Daher gilt: 

  • Trinken Sie ausreichend, mind. 1,5 bis 2 Liter über den Tag verteilt. 
  • Gleichen Sie Ihren Elektrolyte Haushalt durch leicht gesalzene Speisen oder spezielle Lösungen aus. 
  • Achten Sie immer auf Anzeigen von Flüssigkeitsmangel wie zum Beispiel Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder trockene Lippen.

Wie passe ich meine Ernährung individuell an?

Jeder Körper reagiert unterschiedlich auf verschiedene Lebens- und Genussmittel. Finden Sie eine neue Balance nach der Stomaoperation und führen Sie in den ersten Wochen ein Ernährungstagebuch. Hier notieren Sie, was Sie gegessen haben und wie Ihr Stoma darauf reagiert. Ist der Stuhl dünnflüssig, leiden Sie unter einer Verstopfung oder fühlen Sie sich aufgebläht. 

Das Ernährungstagebuch unterstützt Sie herauszufinden, welche Lebens- und Genussmittel zu Ihrer neuen Lebenssituation passen oder auf welche Sie besser verzichten sollten. So finden Sie eine neue Genussroutine.


Und was ist bei einer Urostomie zu beachten?

Viele Lebens- und Genussmittel haben auch einen direkten Einfluss auf den Urin. Eine bewusste Lebens- und Genussmittelauswahl sollten Sie also auch bei einer Urostomie treffen. 

Als Urostomieträgerin oder Urostomieträger empfehlen wir Ihnen: 

  • Erhöhte Trinkmenge: Flüssigkeit ist das A und O. Nur durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr werden Ihre Harnwege gut durchgespült. Keime und Bakterien haben so keine Chance. Trinken Sie also 2 bis 2,5 Liter täglich. Hier sollten Sie Wasser, Kräutertees und verdünnte Fruchtsäfte bevorzugen. Auf stark gezuckerte Getränke, zu viel Kaffee oder Alkohol sollten Sie lieber verzichten. Ein heller und klarer Urin ist ein sehr gutes Zeichen für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. 
  • Behalten Sie Ihren Salz- und Mineralstoffhaushalt im Blick: Bevorzugen Sie Magnesium- und kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen, Vollkornprodukte oder Nüsse und verwenden Sie normales Kochsalz - aber wie immer: In Maßen. 
  • Vermeiden Sie Lebensmittel, die Geruch oder Ablagerungen fördern: Hier steht ganz klar der Spargel im Mittelpunkt. Aber auch Zwiebeln oder Knoblauch sowie Kaffee und Alkohol können hier den Urin negativ beeinflussen. Bei unangenehmen Uringeruch hilft oftmals Naturjoghurt oder Petersilie. Diese alten Hausmittel sind sehr bewährt.
  • Säurehaltige Lebens- und Genussmittel vermeiden: Diese machen den Urin zusätzlich aggressiv. Das kann zu Hautschäden rund um das Stoma führen. Also scharfe Gewürze, Alkohol, Koffein oder auch Zucker nur gezielt zu sich nehmen. Und natürlich auch in Maßen.

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Der Ratgeber ist am 06.11.2025 erschienen. Unsere Autoren sind

Josef Dumpler